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Informationen zum Fasten

Wer kann an der Intensivwoche Fasten teilnehmen?

Das Angebot unserer Intensivwoche Fasten richtet sich an gesunde Menschen, denn diese können bedenkenlos für einen kürzeren Zeitraum fasten, wie in diesem Fall der Intensivwoche für 8 Tage.

Neben den körperlichen Aspekten wird hierbei vor allem den seelischen und geistigen besondere Beachtung geschenkt. Dies hat schon einer der Begründer (Buchinger) empfohlen, sich beim Fasten stes allen drei Dimensionen von Körper, Seele und Geist zu widmen. Den Teilnehmer wird aber empfohlen, sich vorab mit Ihrem Hausarzt zu besprechen und offene Fragen zu klären. Kranken Menschen wir eine Fastenkur unter ärztlicher Aufsicht (stationär oder ambulant) dringend angeraten, wobei die genaue Form von der Art der Erkrankung abhängt.

Fragen und Antworten

Was versteht man unter Fasten?

Wie in den Leitlinien der Ärztegesellschaft für Heilfasten und Ernährung definiert ist Fasten der freiwillige Verzicht auf feste Nahrung und Genussmittel für begrenzte Zeit. Bei richtig durchgeführtem Fasten besteht gute Leistungsfähigkeit ohne Hungergefühl. Fasten betrifft den Menschen in seiner Einheit von Körper, Seele und Geist.

Der menschliche Organismus verfügt physiologischerweise über die Möglichkeit der „Ernährung von Innen“ aus eigenen Reserven.

Welche Arten des Fastens werden unterschieden?

Heilfasten (nach Buchinger)

Es handelt sich dabei um einen Begriff, den der Arzt Dr. Otto Buchinger (1878–1966) prägte. Damit verbindet er das ärztlich betreute, stationäre multidisziplinäre Fasten, das die drei Dimensionen des Menschen berücksichtigt (medizinisch, psychosozial, spirituell) und sich sowohl für Prävention und Therapie als auch für das «Fasten für Gesunde» anbietet.

F.X.-Mayr-Therapie

Dr. F. X. Mayr, ein österreichischer Arzt, entwickelte eine aus drei Stufen bestehende Darmsanierungskur.

Schrothkur

Eine durch den Fuhrmann Johann Schroth entwickelte Methode, die aus einer restriktiven vegetarischen kohlenhydratbetonten Kostform, dem Reiz von Trocken-Tagen im Wechsel mit kleinen und grossen Trinktagen und verschiedenen Ausscheidungsverfahren  wie  «Dunstwickeln»  besteht

Molkekur und andere Variationen

Eine Variante stellt die Molke-Kur dar, ein protein-modifiziertes  Fasten  mit  Gabe  eines  Naturproduktes,  der  Molke (Anemueller, 2000). Zu den weiteren Variationen des Fasten zählt  das  Schleimfasten  (z.  B.  aus  Hafer  oder  Buchweizen) oder in Einzelfällen das Tee- oder Wasserfasten.

Wann gehöre ich zur Gruppe „Fasten für Gesunde“?

Gesund ist, wer sich wohl fühlt, voll funktionstüchtig ist und keine Medikamente braucht. Er/sie muss seelisch-geistig stabil und entscheidungsfähig sein. Essstörungen und Abhängigkeiten (z. B. Alkohol, Drogen) sind Kontraindikationen.

Der Begriff «Fasten für Gesunde» beschreibt:

–  ein Kurzzeitfasten,

–  in Eigenverantwortung,

–  zur Gesundheitsförderung,

–  als Form der Erwachsenenbildung.

Welche Formen des Fastens werden unterschieden?

Die Form des Fastens kann zum einem nach dem Gesundheitszustand und nach der Betreuungsart unterschieden werden.

A) nach Gesundheitszustand

–  Therapeutisches Fasten (auch Fastentherapie genannt)

–  Präventives Fasten

–  Fasten für Gesunde (ohne primäre medizinische Intention)

B) nach Art der Betreuung

–  I stationär ärztlich geleitet: Kliniken

–  II ambulant ärztlich geleitet: niedergelassene ÄrztInnen

–  III nicht-ärztlich geleitet: FastenleiterInnen

Was ist während des Fastens wichtig zu beachten?

Unverzichtbar dabei sind:

–  eine ausreichende (mind. 2.5 l/Tag) kalorienfreie Flüssigkeitszufuhr (Mineralwasser, Tee) sowie natürliche Anteile in flüssiger Form wie Gemüsebrühe, Obst- und Gemüsesäfte und Honig, max. 2.100 KJ (ca. 500 kcal)/Tag

–  die  Förderung  der  Ausscheidungsvorgänge  über  Darm, Leber, Nieren, Lungen, Haut

–  das Einstellen eines Gleichgewichtes zwischen Bewegung und Ruhe

–  sorgfältiger Kostaufbau und Hinführung zu einem gesünderen Lebensstil.

Bei welchen Krankheiten ist Fasten kontraindiziert?

Bei folgenden Krankheitsbildern sollte nicht gefastet werden:

  • Kachexie
  • Anorexia nervosa
  • dekompensierte Hyperthyreose
  • fortgeschrittene zerebro-vaskuläre Insuffizienz bzw. Demenz
  • fortgeschrittene Leber- oder Niereninsuffizienz
  • Schwangerschaft und Stillzeit

Bei welchen Krankheiten sollte unter ärztlicher Begleitung gefastet werden?

  • metabolischen Erkrankungen
  • chronisch-entzündlichen Erkrankungen
  • kardiovaskulären Erkrankungen
  • chronischen Schmerzsyndromen
  • atopischen Erkrankungen
  • psychosomatischen Störungen

Weiterführende Information

Eine gute Zusammenfassung zum Fasten ist die „Leitlinien zur Fastentherapie“ der Ärztegesellschaft Heilfasten – LINK

Literatur:

Buchinger, Otto: Das Heilfasten und seine Hilfsmethoden als biologischer Weg, MVS Medizinverlage Stuttgart, 2008

Dahlke, Rüdiger: Das große Buch vom Fasten; Überarbeitete Neuausgabe, Goldmann, München 2019

Lützner, Helmut: Wie neugeboren durch Fasten, Gräfe und Unzer, München 2019

Michalsen, Andreas: Mit Ernährung heilen: Besser essen – einfach fasten – länger leben. Neuestes Wissen aus Forschung und Praxis (Insel Taschenbuch), 2021